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Feldpostbrief
Landwehrmann Friedrich Eberlein bay. Res. Inft. Regt Nr. 20
by. 6. Res. Division 6. Komp.
An Herrn Pfarrer Dietzfelbinger in Kirchfarrnbach Post Wilhermsdorf
Bay. Mittelfr.
Frankreich 16. Mai 1915 im Schützengraben
Sehr geehrter Herr Pfarrer und Familie!
Die besten Pfingstgrüße hier vom Feindesland senden
ich und Kamerad Pfändtner Ihnen und Familie. Sind hier
beisammen, was uns Freude macht, sind in Stellung zwischen
Arras und Ypern, wo es immer zu kämpfen (gilt), und (wir)
schwere Gegner gegenüber haben, welche immer versuchen,
durchzubrechen. Doch Gott sei Dank nicht leicht gelingen wird,
doch kostet es alle Tage Opfer und ein und der andere Kamerad
muß sein Leben hier in fremder Erde lassen.
Geehrter Herr Pfarrer, heute (ist) Sonntag, aber hier im Felde
weiß man wohl nichts davon. Auch das liebliche Pfingstfest
naht heran, welches zu Hause und in der Heimat ein Fest der
Freude wäre, aber hier vor dem Feinde, wo wir keine Pfingstglocken
läuten hören, sondern nur Geschützfeuer und
Kanonendonner über uns rollt, (wird es) ein Fest der
Angst und Trauer sein und (wir werden) oft an die liebe Heimat
denken, wann wir durch Gottes Schutz und Beistand es erleben
dürfen. Denn wir verlassen uns nur auf Gottes Hilfe.
Wird wohl der beste Helfer und Hüter unseres Lebens sein
und vielleicht gesund und mit Freuden wieder in die Mitte
der Gemeinde und (uns) zu unseren Lieben zu Hause zurückkehren
lassen. Möge uns der liebe Gott doch bald den lieben
Frieden schenken und dem schrecklichen Krieg ein Ende bereiten.
Zum Schlusse wünschen F. Eberlein und Konrad Pfändtner
der ganzen Kirchengemeinde (ein) recht fröhliches und
gesundes Pfingstfest zu feiern.
Sodenn lebt alle herzlich wohl.
Baldiges und frohes Wiedersehn wünscht
F. Eberlein
Konrad Pfändtner grüßt ganze Familie.
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