4. November 1915 Feldpostbrief von Michael Ammon
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
    Vog. den 4. November 1915.

Sehr geehrter
Herr Pfarrer.

Hätte Ihnen schon lange gern geschrieben, aber ich kam immer nicht dazu. Jetzt sind wir abgelöst, sind Res. Komp. haben Ruhe.
Nun erlaube ich mir, Ihnen ein Brieflein zu schreiben. Mir geht es immer gut, bin immer gesund, das ist die Hauptsache. Ich danke Gott von Herzen, daß er mich bisher behütet hat und hoffe wird mich auch noch fernerhin behüten, daß ich wieder gesund und glücklich heimziehen darf. Meine Auszeichnung habe ich bereits heimgeschickt. Ich danke auch Gott und Herren dafür, daß er mich die Auszeichnung geben hat. Vielleicht kann ich sie auch gesund tragen. Es gibt auch schon Schnee bei uns, außer alle Tage einige Granaten, die manchem Kameraden es Leben kosten. Hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende, auch der Krieg hat seine Grenzen. Ich schließe mein Schreiben und hoffe auf baldiges und gesundes Wiedersehen! Viele
Grüße sendet aus den Vogesen
Michael Ammon
Meine Erkennungsmarke ist 170

 
   
         
 
     
 
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