Der Neubau des Kirchfarrnbacher Kirchenschiffs 1891
   
   
Seite 11 Das alte Gotteshaus
   
   

Die Decke im Schiff war getäfelt, defekt und schmutzig. Die Wand war vergraut, der Fußboden unschön und ausgetreten. Feuchtigkeit gab es vor allem in der nördlichen Wand. Die Ursache lag wohl darin, dass man im angrenzenden Gottesacker im Laufe der Zeiten schließlich drei Erdschichten mit Leichen übereinander hatte. Durch diese Auffüllung wurde die Kirche feucht, dumpf und finster. Die Frauenbänke waren von unten her angefault.
Dem Dekan schließlich fiel beim Besuch ein "scharfer Geruch" in der Kirche auf, namentlich in der warmen Jahreszeit.
Im Ganzen gesehen machte das Kirchenschiff einen scheunenhaften Eindruck, denn die Jahrhunderte hatten dieses Gotteshaus "mürbe, unschön und ungenügend" gemacht (Lauter).
Der Neubau des Kirchenschiffes war also dringend erforderlich, was auch schließlich Gutachter vom Bezirksamt, vom Landbauamt Nürnberg und sogar von der Regierung in Ansbach bestätigten. Kunsthistorisch gesehen war das Gebäude durch die vielen Umbauten vollkommen "verdorben".

Spuren des alten Gotteshauses kann man heute noch finden:

   
   
   
   


Auf dem Dachboden unseres Gotteshauses wird der Ostgiebel hauptsächlich durch die Mauer des Turms gebildet.

An dieser Mauer können wir den Verlauf des alten Giebels erkennen. Er war etwas nach links (Norden) verlagert.

Auch wird deutlich, dass man 1471 beim Turmbau Rücksicht auf den Giebelverlauf des alten Kirchenschiffs genommen hatte, den Turm also an das bestehende Kirchenschiff baute.

Das westliche Schallloch war damals unverbaut. Im Westen des Dorfes konnte man demnach das Läuten der Glocken besser hören als heute.

 

 
   
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