KIRCHFARRNBACH (sz) - Schon lange wird in Kirchfarrnbach
um die Gestaltung des neuen Dorfplatzes zwischen der
Kirche und dem Anwesen Behringer diskutiert. Im Zuge
der Renovierung soll auch das bisherige Bushäuschen,
das auch noch die Dorfwaage beinhaltet, durch ein neues
ersetzt werden. Eine allerdings nur spärlich besuchte
Bürgerversammlung des Wilhermsdorfer Ortsteils
hat sich jetzt bei einer Enthaltung für das bunte
Modell „Blume“ ausgesprochen.
Ausgeschrieben
war ein Wettbewerb unter den Kirchfarrnbacher Schülerinnen
und Schülern, den die Gemeinde zusammen mit einem
Architekturbüro durchgeführt hatte (die
FLZ berichtete). Ein Jury, in der neben Bürgermeister
Scheuenstuhl und Architektin Claudia Roth, Gemeinderätin
Karin Henning, Ortssprecher Heinz Schmidt, auch Kreisbaumeister
Wolfram Messow und Pfarrer Putz, sowie Schulleiter
Jürgen Schülein dabei waren, hatte unter
den sechs von den Jugendlichen gebastelten Modellen
die Siegerin ausgewählt: die achtjährige
Melissa Mancini und ihren Entwurf einer bunten Blume.
Architektin Roth überarbeitete den Vorschlag
zu einem umsetzbaren Projekt.
Pfarrer
Christoph Putz und Ortssprecher Heinz Schmidt beriefen
nun eine Ortsversammlung ein, um die Meinung der Bürger
zu hören. Der Geistliche erläuterte, dass
es sich sicherlich um ein „ausgefallenes Buswartehäuschen“
handele, aber warum sollte man nicht einmal etwas
Neues machen. Er selbst befürworte das Modell
„Blume“, und es würde sich auch in
unmittelbarer Nähe zum gotischen Turm der ehrwürdigen
Kirche gut machen.
Der
Platz um die Kirche sei mit dem Pflaster und er Mauer
ein eigenes Ensemble und das neue, andere Bushäuschen
stelle das Leben dar und sei schließlich auch
Wunsch der Kinder und dem nicht zu entsprechen, sehe
er keinen Grund, zumal auch von der denkmalpflegerischen
Seite her keine Bedenken bestünden. Die Bushäuschen
in den Gemeinden rundum seien einheitlich trist gestaltet,
und so ein ausgefallenes Exemplar könne durchaus
eine Bereicherung für den Dorfplatz sein.
Pfarrer
Putz schlug vor, das neue Areal terrassenförmig
anzulegen. In der Mitte würde dann das Kriegerdenkmal
stehen und oben das neue Bushäuschen. „Ich
stelle mir vor, dass das ein schöner Ortsmittelpunkt
wird und auch
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als
Rahmen für etliche Veranstaltungen oder Bühne
für den Gesangverein dienen kann.“ In der
„ach so technischen Welt“ könnte
es nur von Vorteil sein, auch einmal solch eine Sonderform
umzusetzen - auch oder gerade neben dem Kriegerdenkmal,
dem Mahnmal für den Tod, eine blühende Blume
als Symbol für Leben und Freude zu bauen. Sicherlich
müssten die Farben etwas dezenter gehalten werden,
da waren sich alle Anwesenden bei der Ortsversammlung
einig, denn ein „Farbklecks“ würde
an dieser Stelle sicherlich stören. Wenn aber
das Bauwerk mit einem Grundstock in Metall mit Wetterschutz
aus Acryl oder Glas und dem Blütendach ohne grelle
aber doch bunte Blätterflächen ausgeführt
werde, könne man es sich schon vorstellen. Das
jetzige Häuschen jedenfalls werde von den Kindern
nicht genutzt, da es auch zu „bestimmten Bedürfnissen“
benutzt wird und „stinkt“. In dem neuen,
transparenten Bau, so hofft man, werde so was nicht
mehr vorkommen.
Lange
Diskussionen
Nach
langen Diskussionen der nur knapp zwanzig Anwesenden
(Kirchfarrnbach hat immerhin rund 300 Einwohner) wurde
abgestimmt und mit einer Enthaltung war man sich dann
einig, den Vorschlag dem Gemeinderat zu präsentieren.
Roth betonte, dass die Leute „nicht zur Kasse
gebeten werden“, wie im Ort erzählt werde,
sondern in den gemeindlichen Haushalt seien 30 000
Euro eingestellt für Platzgestaltung und Bushäuschen.
Die Einwohner müssten als Eigenleistung den Abbruch
des alten Unterstands durchführen und eventuell
bei der Montage des neuen mithelfen.
Mit
in die Kosten einbezogen ist eine Umsetzung der gemeindlichen
Waage, die bisher im alten Bushäuschen war. Sie
soll auf einen gemeindlichen Platz im unteren Dorfteil
bei den Hallen verbracht werden. Bauausschuss und
Gemeinderat sind damit einverstanden, und wenn die
Genehmigung des Landratsamtes vorliegt kann es mit
der Verlegung losgehen
Weiter
wurde von der Versammlung noch beschlossen, dass eine
Anfrage an den Landkreis gerichtet wird, mit der man
erreichen will, dass alle Schulbusse an dem neuen
Häuschen halten. Damit müsste an der bisherigen
zweiten Haltestelle nicht eine zusätzliche Unterstellmöglichkeit
geschaffen werden. Platz genug ist da und auch die
Busse können dort halten und wegfahren.
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