Ein heimatgeschichtlicher Gang durch Kirchfarrnbach
Straße A - Die ältesten Anwesen liegen an der "Dorfstraße"
Wahrscheinliche Struktur des
Ortes zur Zeit seiner Gründung
Um 1532 gab es in Kirchfarrnbach neun Anwesen mit
sieben verschiedenen Grundherren (nach Geißelbrecht)

Bei der Einmündung der Straße G (Hohlgasse) in die Straße A fällt die hohe Mauer auf, die das Anwesen Schmidt (A 33) wie ein Schutzwall umgibt. Das Gebiet westlich hat den Flurnamen "Landwehr". Diese "ist die germanische Form der Grenzbefestigung, und wurde bis ins Spätmittelalter hinein angelegt." (Wikipedia)

Auf dem Acker westlich der Hohlgasse wird es kaum je etwas zu verteidigen gegeben haben, umso mehr aber im Osten bei der "Herberge" (früher auch "Heriberga"). Um diese besser schützen zu können grub man die Straße tiefer, so dass sie auch als Wallgraben diente. Den steilen Osthang hatte man wahrscheinlich mit undurchdringlichen Heckenpflanzen oder Hainbuchen bepflanzt.

"Herberge" hieß der Ort, wo sich das "Heer bergen" konnte. Hier oben auf Schmidts Grundstück haben also einst durchziehende Truppenteile ihre Zelte aufgeschlagen. Ein Haus als Herberge wird es auch von Anfang an gegeben haben. Dieses wurde zum "Gasthaus zur goldenen Krone", dessen Betrieb 1958 eingestellt wurde (Pl. Nr. 28/29, Nr.16, heute Sippel).

Der "Herrenhof" hatte früher die Nr. 18 und war auf dem Gebiet der Bäckerei Löslein. Im Osten schließlich wo heute die große Kirche (Nr.2b) steht, war einst eine kleine Kapelle.

Sehr früh dürfte es auch das Badhaus und die Mühle gegeben haben. Im Jahr 1532 hatte Kirchfarrnbach nach W. Geißelbrecht neun Anwesen. Von der Mühle abgesehen lagen alle an der Dorfstraße. Wegen des mittelalterlichen Güterschachers gehörten sie sieben verschiedenen Grundherren: dem Markgrafen (Nr.4), dem Deutschen Orden Nürnberg (Nr.15 und 16), dem Langenzenner Spital (Nr.9), dem Nürnberger Spital (Nr. 18), dem Junker Albrecht von Wilhermsdorf (Nr.12), der Pfarrei Oberreichenbach (Nr.21 zur Hälfte) und der Pfarrei oder dem Gotteshaus von Kirchfarrnbach (Nr. 8, Nr.14 und zur Hälfte Nr.21).

 
Eine hohe Mauer umgibt im Westen
und Süden das Anwesen Schmidt
 
Deutlich ist auf dem Katasterplan aus dem frühen 19. Jahrhundert der Bereich der "Heriberga" zu erkennen. Der "Lagerplatz" Pl.Nr. 26 und 27a (Schmidt) hebt sich stark hervor. Auf Pl.Nr.28 (Sippel) die ehemalige Gastwirtschaft. Da es nur eine Straße gab, hieß die Straße A "Dorfstraße".
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